Schon im alten Ägypten und in römischer Zeit gab es neben den größeren „Greyhound-artigen“ Hundetypen mit denen Hetzjagden veranstaltet wurden auch kleinere „Whippet-ähnliche“ Windhunde.
Auf Wandzeichnungen oder Gemälden dieser Zeit sind eindeutig „whippet-ähnliche“ Hunde zu sehen.
So wie wir den Whippet heute kennen und lieben ist er ca. im 19 Jahrhundert in England entstanden. Es war früher nur dem Adel vorbehalten Windhunde zu halten. Kleinere Exemplare - eben Whippetähnlich - konnte man als Begleithunde der feinen Gesellschaft sehen - auch da gibt es zahlreiche Gemälde die darauf hinweisen. Schließlich gelangten auch einige Exemplare in die Hände der einfachen Leute und der Arbeiterschicht, der Whippet wurde als perfekter Kaninchenjäger zur Wilderei eingesetzt - er brauchte wenig Futter und Platz und war gut in den engen Behausungen der einfachen Bevölkerung zu halten. Als dann Mitte des 19 Jahrhunderts das sog. Ragracing populär wurde - die Hunde wurden auf die Bahn geworfen und rannten dann auf ihre Besitzer zu, die am Ende der Bahn ein Tuch schwenkten - bildete sich der Begriff „Das Rennpferd des kleinen Mannes“ und die ersten Wetten wurden auf Hunderennen abgeschlossen.
Bis zum heutigen Tag ist das Windhundrennen ein Hobby dem viele Windhundbesitzer auf der ganzen Welt nachgehen - natürlich alles ein wenig professioneller; so gibt es gerade in Deutschland ca. 20 fest installierte Rennbahnen - teilweise als Sandbahnen ausgebaut.
Gott sei Dank ist jedoch das Wetten auf den deutschen Rennbahnen verboten, so dass es ausschließlich ein Hobby bleibt den Whippet dort rennen zu lassen
Als Rasse wurde der Whippet 1890 in England anerkannt. Die ersten Eintragungen ins Zuchtbuch für die Rasse Whippet wurden im Jahr 1891 gemacht. Ein Rassestandard wurde festgelegt. Noch heute ist Groß Britannien das Standard gebende Land. Der Whippet ist heute unter den Regeln der F.C.I. in die Gruppe X der Windhunde eingeteilt.
Wenn man nun den Whippet in Deutschland bis Mitte/Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts nur als reinen „Renner“ kannte, so wandelte sich sein Bild in den letzten Jahren grundlegend ab. Statt auf reine Schnelligkeit legten immer mehr Züchter wert auf Exterieur und Wesen.
Ein Whippet sollte auch problemlos als Familienhund gehalten werden können, es gab die ersten Whippets auf Hundeplätzen, die erfolgreich ihre Begleithundprüfung ablegten.
Noch wurden und werden sie als „Außerirdische“ beäugt aber bis heute gibt es immer mehr Whippetliebhaber, die diese Rasse nicht auf den reinen Rennhund reduzieren, sondern die anderen liebenswerten Eigenschaften zeigen möchten. Whippets die Agility - Sport machen, diverse Begleithundprüfungen bestehen, ja sogar Fährten - Prüfungen und Ausbildungen zum Suchhund absolvieren, ohne größere Probleme. Die alte Mähr, Whippets seien eben Windhunde und nicht erziehbar wurde längst widerlegt, der moderne Whippet ist ein vielseitiger Begleiter von Singles oder Familien.